Mommer würde sich über so viel Zivilcourage freuen

Veröffentlicht am 20.11.2010 in Kreisverband

Artikel aus der LKZ vom 20.11.2010

Das Leben von Karl Mommer ist zeitlebens geprägt gewesen von hohem sozialem Engagement und dem furchtlosen Eintreten für seine Überzeugungen und Wertvorstellungen. Zur Erinnerung verleiht die Kreis-SPD seit 1995 den Karl-Mommer-Preis – in diesem Jahr für Zivilcourage und Menschenrechte.

Eigentlich sollte Zivilcourage selbstverständlich sei, sagte Bietigheims Oberbürgermeister Jürgen Kessing, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Tatsächlich sei es aber so, dass dieses Thema heute nicht den gewünschten Stellenwert habe. Dabei sei es gerade für junge Menschen wichtig, Vorbilder zu haben, die Flagge zeigen, klar Stellung beziehen und Rückgrat beweisen. Genau so ein Vorbild sei der Sozialdemokrat Karl Mommer. Er habe sich nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten als Widerstandskämpfer nicht unterkriegen lassen. Mommer hatte sich sogar an illegalen Aktionen beteiligt, sein Leben riskiert und wurde zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt.
Herta Däubler-Gmelin, ehemalige Bundesjustizministerin, nannte es in ihrer Laudatio eine Ehre, die Preise zu überreichen. Karl Mommer sei ein aktiver Sozialdemokrat in der Bundestagsfraktion gewesen, der Mut in der Zeit des aufkommenden Faschismus bewiesen habe.
Zivilcourage sei auch heute sehr wichtig. „Eine Gesellschaft ohne klare Fundierung der Menschenrechte und ohne Zivilcourage kann nicht bestehen“, sagte Däubler-Gmelin. Sie forderte dazu auf, Werte und Wertebewusstsein in die Gesellschaft einzubringen. „Wir brauchen keine Zuschauerdemokratie, sondern Engagement in einer Mitmach- und Verantwortungsdemokratie“, forderte die Laudatorin. Das Verhalten der im Landratsamt ausgezeichneten Preisträger bezeichnete Däubler-Gmelin als „modellhaft“. Landrat Dr. Rainer Haas dankte der Kreis-SPD dafür, dass sie die Themen Zivilcourage und Menschenrechte mit dem Mommer-Preis stärker ins Blickfeld gerückt haben. „Die Themen sind wichtiger und aktueller denn je, wir müssen dranbleiben“, fügte der Landrat hinzu. So sieht das auch Thorsten Majer, Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes. Es sei falsch, wegzuschauen, wenn Unrecht geschehe, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen. Genau deshalb ehre die SPD Personen und Institutionen, die mit ihrem Handeln wahre Vorbilder seien und damit andere ermutigen können – ganz im Sinne von Karl Mommer.

Inge Hartmann

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