Bei strahlendem Sonnenschein füllte sich der Marktplatz um die Mittagszeit schnell mit hungrigen Gästen. Die Vorsitzende begrüßte die Anwesenden und ganz besonders den Kandidaten für die Landtagswahl, Thomas Reusch-Frey. Sie erinnerte daran, dass derzeit in Berlin über längere Laufzeiten von Atommeilern verhandelt werde. Dabei käme leider ein Thema überhaupt nicht vor, nämlich die drängenden Fragen nach Endlagern. Auch wenn die Regierung immer wieder erklären möchte, dass Atomstrom sauber und billig sei, die Fakten sprechen eine andere Sprache. Letzte Woche berechnete Greenpeace, dass uns eine längere Laufzeit von 10 Jahren zusätzlichen Atommüll von 6.000 t bringen werde. Sie erinnerte an die bestehenden Probleme mit

Zwischenlager Asse: Mehr als 126.000 Fässer radioaktives Material ohne Deklarierung lagern im Nass. Die geplante Räumung verursacht Kosten von ca. 3,7 Milliarden €.
Schacht Konrad, ab 2014 Endlager: Dorthin sollen die Fässer aus Asse kommen. Jedoch zahlreiche Bürgerinitiativen bieten massive Gegenwehr.
Zwischenlager Morsleben: Von eindringender Lauge bedroht. Die Genehmigung wurde gegen die Bedenken von Geologen von der damaligen Umweltministerin Angela Merkel durchgesetzt.
Urananreicherungsanlage Gronau: radioaktive Abfälle wurden nach Russland gebracht. Dort lagern die Fässer unter freiem Himmel. Diesen Sommer wütete wochenlang das Feuer und konnte nur mit Mühe eingedämmt werden.

Auch Thomas Reusch-Frey begrüßte alle Anwesenden und freute sich über das gelungene Fest in Steinheim. Er bedankte sich zunächst bei allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Er stellte sich kurz vor und ging ebenfalls auf die Energiefrage ein. Seiner Meinung nach müsste der alte Meiler Neckarwestheim I sofort abgeschaltet werden. Er hielt seine Rede kurz und wollte lieber den Gästen die Gelegenheit geben, sich persönlich mit ihm zu unterhalten. Von diesem Angebot wurde dann auch rege Gebrauch gemacht.

Annette Grimm