In unserer Vorstandssitzung am 8. Mai gedachten wir der Ereignisse vor 80 Jahren
Der 8. Mai 1945
Am 8. Mai 1945 wurde ein Schlussstrich gezogen unter Ereignisse, die mit Worten kaum zu fassen sind.
Sehen wir von der Gesamtlage in Deutschland und der Welt ab und blicken in den Südwesten Deutschlands:
Mehr als 10.000 Juden wurden aus Baden, Württemberg und Hohenzollern deportiert und ermordet. Mehr als eine halbe Mio Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurden in den Südwesten Deutschlands verschleppt. In den 6 Kriegsjahren starben im Südwesten mehr als 225.000 Soldaten und 40.000 Zivilisten. Mehr als die Hälfte der Zivilpersonen waren Frauen. Und mehr als die Hälfte der gefallenen Soldaten war seit Januar 1944 vom NS-Regime regelrecht geopfert worden.
Dafür, dass das Morden, der Schrecken und die Angst ein Ende fanden, dafür steht symbolisch der 8. Mai. Und der Grund für das Morden, den Schrecken und die Angst liegt in der Politik der Nationalsozialisten begründet, die ab Januar 1933 die Regierung übernahmen, in kürzester Zeit die Demokratie abschafften und deren Politik geradewegs in den zweiten Weltkrieg führte.
1945 waren die Deutschen ein Volk ohne Staat, aber eines mit Kommunen. Diese übernahmen in einer Zeit, als die Länderverwaltung nicht funktionierte, staatliche Aufgaben. In dieser Zeit entwickelte sich auch eine Politik mit dem Imperativ: „NIE WIEDER!“
Angesichts der Erfolge rechtsextremistischer Parteien darf man nicht aufhören, mit Blick auf die Geschichte vor den Folgen einer Erstarkung rechter Parteien zu warnen. Heute werden nicht mehr Begriffe wie Rasse und Deportation verwendet. Heute heißt es „fremde Kultur“ und „Remigration“. Dabei wollten wir so etwas Nie WIEDER.
Richard von Weizsäcker hat in seiner grandiosen Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes darauf hingewiesen, dass dieser 8. Mai für die Deutschen kein Feiertag, aber ein Tag des Gedenkens sei. Jetzt, zum 80. Jahrestag, sind seine Worte dringlicher denn je. Wir Deutschen, die wir jetzt leben, tragen keine Schuld an den Geschehnissen, aber wir sind in der Verantwortung, eine Wiederholung solcher Ereignisse zu verhindern.
Sich rechten Tendenzen entgegenzustellen, bedeutet die ständige Auseinandersetzung mit rechten Ansichten, den ständigen demokratischen Widerstand gegen undemokratische und unmenschliche Politik.
Der Aufbau unserer westdeutschen Demokratie wurde 1945 maßgeblich durch die Unterstützung der USA ermöglicht. Diese Unterstützung scheint leider heute zu bröckeln. Wir leben in einer Zeit, in der die liberalen Demokratien zunehmend unter Druck geraten und mit ihr auch die erkämpften Freiheiten wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und die Wahl der sexuellen Orientierung.
Ich möchte für mich und uns alle, aber vor allem für die Kinder der nachfolgenden Generationen ein Land, in dem sie in Freiheit und ohne Angst vor Repressionen aufgrund von Hautfarbe, Religion und Partnerwahl leben können.
Damit sie dies auch tun dürfen, dafür müssen wir das Gedenken an den 8. Mai und die Gräuel, die mit diesem Tag ein Ende fanden, ehren und im Gedächtnis behalten.
Marion Wrobel
In der zurückliegenden Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins durfte die Vorsitzende Susanne Herden gleich 4 Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft in der SPD ehren.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Annette Grimm geehrt. Sie war im Zusammenhang mit der Kommunalwahl 1999 beigetreten. Seit dieser Zeit begleitete sie mehrere Ämter im Vorstand des Ortsvereins und war lange Jahre als Ortschaftsrätin, später als Stadträtin aktiv.
Eric Hirsch ist seit 40 Jahren Mitglied. Bereits mit 18 Jahren war er in seiner damaligen Heimatstadt der SPD beigetreten.
Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft wurden gleich zwei engagierte Frauen geehrt: Regina Kopp und Elisabeth Zweigle. Regina Kopp war lange Jahre als Kommunal- und Regionalpolitikerin aktiv. Auch als Kandidatin für ein Landtagsmandat war sie angetreten. Elisabeth Zweigle ist vielen Kindern und deren Eltern als Organisatorin des alljährlichen Sommerferienprogramms der SPD bekannt. Als Stadträtin war sie ebenfalls aktiv und aktuell wurde sie als Kassenprüferin im Ortsverein der SPD bestätigt.
Susanne Herden würdigte die Treue und das Engagement der Geehrten.
Sie waren teilweise in einer Zeit des Umbruchs eingetreten in turbulenten Zeiten. Die SPD konnte vielen Menschen eine politische Heimat geben. Es war eine Zeit der Entspannung und der Diplomatie, eine Zeit des Handels und der Zusammenarbeit - auch mit Russland. Es war die Zeit der Ostermärsche und der Atomwaffengegner. Stets konnte die SPD richtige Antworten auf die Herausforderungen der jeweiligen Zeit geben. Dies gilt selbstverständlich auch heute noch, jedoch unter veränderten Bedingungen!
Nach wie vor steht die SPD zu der Idee des sozialen Ausgleichs und des friedlichen Miteinanders. Wir sind überzeugt, dass diese Idee gerade heute wichtiger ist als je zuvor und sind uns unserer Verantwortung bewusst.
Annette Grimm
Schriftführerin