Zukunft von Weinbau und Landwirtschaft beim SPD-Podium:

Veröffentlicht am 29.11.2010 in Landespolitik

Landtagskandidat Thomas Reusch-Frey fordert mehr Wertschätzung

Der SPD-Landtagskandidat Thomas Reusch-Frey hob gegenüber Winzern und Landwirten aus Besigheim, Gemmrigheim, Ingersheim, Löchgau und Hessigheim den Wert ihrer Arbeit hervor. Die Nahrungsmittelproduktion, der Erhalt der Kulturlandschaft, wirtschaftliche und ökologische Bedeutung bilden für ihn ein Ganzes.
Als gelernter und staatlich geprüfter Landwirt, so der Bissinger Gemeindepfarrer Reusch-Frey, habe er schon immer eine sehr enge Beziehung zu Agrarwirtschaft und zum Weinbau und kenne die Herausforderungen.
Gut 25 Interessierte konnte der Landtagskandidat auf dem Schreyerhof begrüßen. Im Gespräch mit den Menschen zu sein, ist für Thomas Reusch-Frey ein zentrales Anliegen.
Alfred Winkler, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und selbst Hobbywinzer, hob hervor die Bedeutung der Veranstaltung hervor: „Es gibt nicht viele, die dieses Thema so wichtig nehmen.“
Mit dem Mitglied des Landtags waren als Gesprächspartner Marianne Schmid, Landwirtschaftsdirektorin beim Landratsamt Ludwigsburg, und Dr. Götz Reustle, Vorstandsvorsitzender Felsengartenkellerei Besigheim, auf dem Podium.
Deutlich wurde, dass vier Faktoren die Zukunft der Landwirtschaft bestimmten: Die Weltbevölkerung mit ihrer steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln, die EU mit ihrer Politik, der Preisdruck durch den Einzelhandel und vor allem die Discounter. Hinzu komme, dass die Standorte für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft schwieriger werde und eine große Flächenkonkurrenz zu Siedlung, Gewerbe und Verkehr herrsche. Marianne Schmid sieht Chancen in der Optimierung, Spezialisierung und der Kooperation. Auch für bisher ungewohnte Erwerbsarten der Landwirte warb die Fachfrau: Festscheunen, Bauerncafé, Partyservice.
Klar und präzise präsentierte Dr. Götz Reustle seine Fakten: Es gibt immer weniger Handelspartner für den Weinbau, nahezu 75% des Weines werde über Handel und Discounter abgesetzt unter immer schwieriger werdenden Bedingungen, der Aufwand für die Produktion werde immer größer. Besonders gefährdet sieht er die Zukunft der Steillagen: Wenn die Bewirtschafter dieser Kräfte zehrenden Kulturräume nicht mehr Entlastung bekämen, würde der Weinbau in den Steillagen einen langsamen Tod sterben. Von der Verwaltung und der Politik verlangt er mehr Handlungsspielräume für die unteren Ebenen.
„Steillagen dürfen nicht zum Museum verkommen“, so der agrarpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Alfred Winkler. Es komme darauf an, diese mechanisierbar zu machen, nur so könne dort Weinbau sich lohnen. Er setzt auf noch bessere Werbung. In der fehlenden gemeinsamen nationalen Auftreten im Marketingbereich sieht Winkler eine Ursache für die Exportschwäche. Hierhin solle die Förderung gehen und nicht unbedingt in die Subventionierung der Produktion.
Großen Sachverstand bewiesen die anschließenden Diskussionsbeiträge der anwesenden Weinbauern und Landwirte. Auch wurde Selbstkritik laut: Nicht alle Fördermaßnahmen seien sachgerecht gewesen – der „Gemmrigheimer Millionenweg“ sei ein Beispiel dafür.
In seinem Schlusswort stellte der Landtagskandidat Thomas Reusch-Frey heraus, dass es ihm um die Wertschätzung von Weinbau und Landwirtschaft gehe. Daran müsse gearbeitet werden. Er sieht darin einen Bildungsauftrag an Kindern und Jugendlichen.

Volker Müller, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat der Stadt Bietigheim-Bissingen,