Josip Juratovic MdB im Rathausfoyer Themen aus der Arbeitswelt ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu bringen, war seinerzeit der Anspruch des SPD-Bürgermeisters Alfred Ulrich, als er diese Tradition begründete. Die Genossinnen und Genossen des Ortsvereins führten diese dann über viele Jahre hinweg weiter. Der amtierende Bürgermeister Thomas Winterhalter wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiterhin auseinanderdrifte und soziale Themen auch die Kommunalpolitik immer wieder beschäftigten. So seien in Steinheim derzeit 23 Haushalte auf Wohngeld angewiesen und 20 Personen würden als Obdachlose von der Kommune betreut. Er kritisierte, dass persönliche Interessen oft vor dem Dienst an der Allgemeinheit stünden und Fakenews und Rücksichtslosigkeit oft die Arbeit der Verwaltung und Gremien erschwerten.
Josip Juratovic, Mitglied des Deutschen Bundestags, beeindruckte die Zuhörer mit seiner Sicht der Dinge. Er als ehemaliger Fließbandarbeiter, der die Arbeitswelt kennt, gab einen wichtigen Impuls:
Wer könne Arbeiter und Beschäftigte gut vertreten in den Parlamenten? Am besten doch Vertreter der Arbeiter und Beschäftigten! Juratovic ermutigte die Zuhörer, sich einzubringen und teilzuhaben an der Entwicklung in den Kommunen, im Land und im Bund. Gleichzeitig rief er zur Wahrung der Demokratie auf, der besten Gesellschaftsform, die es gäbe. Es sei großartig, dass jede Wählerstimme in Deutschland gleich viel zähle, die der Bosse und die der Arbeiter. Jeder könne für sein Recht kämpfen. Das sei Demokratie! Er erinnerte daran, dass eine reiche Gesellschaft sich viel kaufen könne, darunter Dienstleistungen jeder Art, nicht aber eine funktionierende Gesellschaft. Die müsse man gestalten und entwickeln. Sozialdemokraten und Gewerkschaften hätten viele Jahre gegen viele Widerstände gekämpft für die Freiheit in diesem Land, auf das man stolz sein kann. Eine Demokratie brauche aber immer wieder Kompromisse. Fertige Lösungen könnten nur Autokraten bieten.
Josip Juratovic zeigte sich froh darüber, dass Sozialdemokraten in der Regierung seien und Themen der Gerechtigkeit voranbringen. Er forderte alle Kritiker auf, sich persönlich einzubringen. Es reiche nicht, sich immer nur zu beklagen, die mühsame Kleinarbeit jedoch anderen zu überlassen. Zu Rechten gehörten Pflichten – zur Freiheit die Verantwortung!
70 Jahre Frieden in Europa gebe es nun. Frieden sei nicht ohne Gerechtigkeit zu haben und Gerechtigkeit müsse immer wieder neu erarbeitet werden. Dazu brauche es viele Beteiligte.
Also beteiligen Sie sich! Bringen Sie sich ein bei der Kommunalwahl 2019. Die Sozialdemokraten in Steinheim nehmen Sie gerne auf in ihre Listen und Wahlvorschläge!
Annette Grimm
Schriftführerin