Standortsuche Windkraft Steinheim

Veröffentlicht am 09.01.2013 in Kommunalpolitik

GEMEINDERATSSITZUNG AM 18.12.2012
Stellungnahme der SPD/FB-Fraktion

1. Um endlich das atomar-fossile Energiezeitalter zu beenden muss der Ersatz der Atomenergie durch regenerative Energien
vorangetrieben werden.

Dazu ist neben Wasser, Sonne, Erdwärme und Biogasanlagen mit nachwachsenden Rohstoffen, besonders die Windenergie von Bedeutung.

Baden-Württemberg ist das Flächenland mit der geringsten Windernte. Deshalb hat der Verband Region Stuttgart in der Teilfortschreibung des Regionalplans das Thema aufgenommen und Vorranggebiete auf Grundlage des Windatlasses ausgearbeitet.

Heute geht es für uns darum, welche Flächen auf der Gemarkung Steinheims und im nahen Umfeld als Standorte von Windrädern in den Regionalplan auf genommen werden sollen. Also um Standorts-Optionen, nicht um konkrete Planungen.

2. Es gilt für uns zu klären, wo geeignete Standorte für Windräder sein können,

a) die Vorgabe der Region, Windräder zu konzentrieren, halten wir für den richtigen Ansatz. Ideal – sowohl bezogen auf die
Optik wie auf die Wirtschaftlichkeit - ist sicher die Anlage von Windparks.

b) Dies drückt auch die Stellungnahme der Landschaftsarchitekten bezüglich des Landschaftsparks aus, wo ein solitäres
Windrad kritisch beurteilt wird.
Das Gutachten, das uns jetzt vorliegt, bietet wesentliche Grundlagen für unsere Bewertung: Sogenannte Positivflächen, die
durch die notwendige Windgeschwindigkeit belegt sind, werden mittels Ausschlusskriterien bewertet.

3. zu den Positivflächen:

Die überwiegende Fläche des Untersuchungsgebietes schließt sich wegen der intensiven Besiedelung und starken
Bebauung aus.

alle Positivflächen sind – hier in unserem Untersuchungsgebiet-

a) in exponierten Lagen, die höchste Punkte sind, weil nur dort die notwendige Windgeschwindigkeit konstant vorhanden ist.
Sie sind somit stark landschaftsprägend

alle Positivflächen sind

b) In Waldgebieten. Dies bedeutet, dass es durch das Aufstellen der Windräder zu einer Reduzierung der Waldfläche
kommt. Es stellt sich die Frage: Ist der Einbau eines Windrades höherwertig als die Wohlfahrtswirkung des Waldes .
Genannt seien hier die Stichworte Erholung und Klima ( Sauerstoffproduktion)

alle Positivflächen sind

c) im LSG, Regionalen Grünzug oder sind sogar Landmarken wie Benning, Harzberg und Köchersberg

Es stellt sich uns die grundsätzliche Frage: zerstört ein Windrad das Landschaftsbild?

Die Antwort darauf kann aus heutiger Sicht kein klares Ja oder Nein sein.
- Die Antwort darauf , und das ist ja auch die Diskussion- ist sehr subjektiv.
- Den einen wird der Anblick zuerst stören, vielleicht gewöhnt er sich mit der Zeit daran
- Der andere findet ein Windrad als technisches Bauwerk verträglich oder sogar ästhetisch.
- Nachfolgende Generationen werden die Windräder vielleicht für selbstverständlich hinnehmen.

So fragt man sich weiter: Welche Alternativen für Standorte gibt es?

- Betrachtet man das Bottwartal kann man auch die Meinung vertreten, bestimmte Landschaftsräume sollten wegen ihrer
Erholungsfunktion ausgenommen bleiben. Das bestätigt auch die Verwendung sogenannter Landmarken im Regionalplan.
- Alternativensuche sollte nicht nach dem St. Florians-Prinzip geschehen. Aber man kann auch die Ansicht vertreten, ,
Windräder als technische Bauwerke sollten verstärkt in Entwicklungsachsen mit bereits intensiven Gewerbe- und
Industrieflächen angesiedelt werden..
- Auf jeden Fall sollten Windräder stark gebündelt werden und mit dem Bau auf
„unproblematischen Standorten“ begonnen werden.

Zum Schluss das Thema Rendite:

- Sicherlich muss die Wirtschaftlichkeit eines Windrades berechnet werden. Ob eine Rendite von 2, oder 3 %
ausschlaggebend ist, liegt im Ermessen des Erbauers. Für uns ist das Abschalten von Atomkraftanlagen schon die
wesentlichste Rendite.
- Die Erstellung eines Bürgerwindrades wird nicht derart auf Gewinn ausgelegt sein, wie ein rein kommerzielles Objekt,
- Und wer weiß, wie sich die Kosten beim vermehrten Bau von Windrädern entwickeln.
- somit steht diese Thema für uns an letztes Stelle

Bei der Abwägung all dieser Punkte hat sich in unserer Fraktion kein einheitliches Meinungsbild ergeben.

Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass eigentlich keiner der 5 Standorte wirtschaftlich ist, planerisch nur der Grießberg und der Bülzberg auf Erdmannhäuser Gemarkung in Betracht kommen.

Mehrheitlich tragen wir den Vorschlag der Verwaltung, den Standort Griesberg in Absprache mit dem Bülzberg für eine WEA (Windenergieanlage) auszuweisen mit.

Ich persönlich könnte den Standorten Benning , Harzberg und Köchersberg, die ja nicht auf unserer Gemarkung liegen, nicht zustimmen.

Regine Traub