Positive Zukunftsszenarien gefragt

Veröffentlicht am 01.06.2021 in Presse im Wahlkreis

SPD-Kandidat Thomas Utz im Talk mit prominenten Gästen auf Instagram und Facebook.


Murr Bereits drei Gespräche führte der SPD-Kandidat für die kommenden Bundestagswahlen
Thomas Utz mit prominenten Gästen zu wichtigen Gegenwartsfragen und Zukunftsthemen in Politik
und Gesellschaft. Die Instagram-Videos sind sehr beliebt. Die Abrufzahlen schnellen in die Höhe.

Im ersten Gespräch diskutierte Thomas Utz mit der Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und
Kultur in Tübingen, Dr. Daniela Harsch, über die Erfahrungen der Stadt Tübingen zu ihrem Umgang mit der Pandemie. Tübingen habe schon zu Beginn der Pandemie mit außergewöhnlichen Strategien und Ideen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, führte Thomas Utz in das Thema ein. Deshalb habe man auch Fotos von ausgelassenen und entspannten Abenden in Tübinger Kneipen in den sozialen Medien bewundern können.

„Auch von mir gab es solche Fotos“, merkte Harsch lächelnd an. Die andere Seite des Tübinger
Modells verschwieg die Bürgermeisterin nicht: „Wir sind regelrecht überrannt worden“. Auf den
ersten Blick unverständlich. Doch wenn man eines in der Pandemie gelernt habe, dann sei es, milder zu sein und Verständnis für die Belastungen der Menschen zu haben – so das gemeinsame Fazit des Gesprächs zwischen Daniela Harsch und Thomas Utz. Als Kommunalpolitiker und Vereinsmitglied äußerte Utz in einem Ausblick genauso wie die Tübinger Bürgermeisterin Harsch seine Sorgen hinsichtlich der Zukunft des Ehrenamtes: „Viele haben sich in der Pandemie zurückgezogen“.

Im nächsten Gespräch mit dem ehemaligen Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt in Stuttgart und aktuellen Bürgermeister in Tengen, Marian Schreier, wurde die Sorge in einen größeren Zusammenhang gestellt. „Die Coronapandemie hat uns gezeigt, dass es uns an einem positiven Zukunftsbild fehlt“, stellte Schreier fest. Der jüngste Bürgermeister Deutschlands blieb nicht hinter seiner eigenen Kritik zurück. Gekonnt skizzierte er mit wenigen Begrifflichkeiten einige Wege in ein solches positives Zukunftsszenario. Summer of Pioneers, neue Wohnformen und Co-Working-Spaces in kommunalen, ungenutzten Räumlichkeiten, Open Government, Egalisierung und Digitalisierung des Verwaltungsprozesses, Dezentralisierung der Arbeitsformen. Thomas Utz erkundigte sich mit einiger Bewunderung danach, wie Marian Schreier mit den Vorbehalten in der Kommune umgehe: „Wie schaffst du es, die Menschen zu begeistern?“

Auch hier blieb Schreier keine Antwort schuldig. Neben der Transparenz und der positiven Grundstimmung von Seiten der Verwaltungsspitze sei es ein wichtiges methodisches Prinzip, keine gro- ßen Strategiediskussionen zu führen, sondern in kleinen überschaubaren Projekten konkret Ideen auszuprobieren: „Konkret anfangen, das ist mein wichtigster Rat“.

Im letzten Gespräch mit dem Sprecher für Verbraucherschutzfragen der
SPD-Fraktion im Landtag, Jonas Weber, klopfte Utz mit Hilfe seines kompetenten Gesprächspartners die politische Gestaltungskraft der neuen Landesregierung im Hinblick auf das Zukunftsbild ab. Die Enttäuschung über den neuen Koalitionsvertrag sitzt tief bei Weber: „Aufbruch sieht anders aus“. Jedes politische Projekt der grün-schwarzen Landesregierung steht unter dem Finanzierungsvorbehalt. „Da fehlt mir auch als Kommunalpolitiker die Verlässlichkeit“, bemerkte Utz. Viele Zukunftsthemen wie bezahlbarer Wohnraum, Windräder und Tierschutz seien damit beiseite geschoben, begründete Weber seine Enttäuschung. „Die Grünen haben den Koalitionsvertrag geschrieben, und die CDU hat zu einigen Themen Nein gesagt. Politische Gestaltungskraft sieht anders aus“.

(Nikolai Häußermann)

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