Haushaltsrede der SPD/FB-Fraktion – Stadträtin Regina Traub:

Veröffentlicht am 10.02.2012 in Kommunalpolitik

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Werte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Rosner sowie die Damen und Herren der
Verwaltung, wie in jedem Jahr ist die Stellungnahme der Fraktionen zum Haushalt nicht nur die Zeit auf das Kommende zu sehen, sondern auch ein Anlass für einen Rückblick. Die Zeit darüber zu resümieren, was im vergangenen Haushalt eingebracht und veranschlagt wurde und was tatsächlich umgesetzt wurde.

Schauen wir 1 Jahr zurück:
Da hatte uns unser Kämmerer für 2010 ein leicht positives Jahresergebnis
konstatiert.
Er stellte dar, dass in 2010 keine Rücklagenentnahmen erfolgen mussten. Und er
begründete dies damit, dass Aufgaben ver- bzw. aufgeschoben wurden.
Der Rückblick des Kämmerers auf das Jahr 2011:
 Nicht nur:
Höhere Schlüsselzuweisungen
Höhere Einkommensteuern
Höhere Gewerbesteuer Einnahmen
erwirtschaften dem Haushalt eine Rücklagenzuführung,
 sondern erneut ein „Umsetzungsstau“ ( Wortzitat aus der Stellungnahme des
Kämmerers am 20.12.2011) bedingte den positiven Jahresabschluss mit

Und was ist in 2011 in Steinheim passiert?:
o endlich wurde durch das Engagement der Verwaltung der Bau unseres
Kinderhauses in der Schulstraße begonnen.
o Endlich fand die von unserer Fraktion geforderte Klausur mit Erstellung einer
Prioritätenliste statt. Ansätze für kommende Projekte sind im
Investitionsprogramm 2013-2015 zu erkennen.
o Ein für Steinheim lange gewünschtes Projekt wurde im letzten Jahr in
mehreren Etappen diskutiert und von einigen Gemeinderäten mit Vehemenz
forciert: Der Bau eines Bürgerbüros. Die Chance in zentraler Lage der
Ortsmitte für die Steinheimer ein optimales Dienstleistungsangebot zu
schaffen, hätte nach unseren Vorstellungen bereits im Jahr 2011 entschieden
werden können. Der Antrag der Verwaltung hat im Gremium keine Mehrheit
gefunden: Die Argumente waren und sind aus unserer Sicht fragwürdig und
nicht akzeptabel. Eine Entscheidung zum Nachteil für die Bürger, die nun auf
lange Zeit nicht in den Genuss eines behindertengerechten Bürger- und
Fußgängerfreundlichen Dienstleistungszentrum kommen.

Schauen wir nun auf das Jahr 2012:
Mit dem permanenten Streben nach Schuldenabbau und Haushaltskonsolidierung
haben wir es in den letzten Jahren sehr ernst genommen. Konnten wir schon unsere
Zinslast für Kredite seit 2006 von über 200 000 € auf 10% reduzieren, so sind auf
der anderen Seite unsere Rücklagen in diesem Zeitraum von knapp 2 Mio. € auf fast
7 Mio. € angestiegen – nicht zuletzt aus den lange erwirtschafteten Einnahmen aus
Grundstücksveräußerungen Horrenwinkel und Kreuzwegäcker.
Doch ich möchte gleich zu Beginn davor warnen, jetzt in ein „Wunschkonzert“ zu
verfallen, es gibt sehr viele Aufgaben, die in Angriff genommen werden müssen und
es muss gut geplant werden, in welcher Reihenfolge diese angegangen werden
sollen.
Aber was sind denn nun die tatsächlich dringenden Themen im kommenden Jahr?
Für die SPD möchte ich die Schwerpunkte anhand der Systematik der
Haushaltsgruppen benennen:
Doch zuvor noch eine Anmerkung: Für den HH 2011 wurden in den Ausschüssen
kleinere Positionen vorbesprochen, beraten und abgestimmt, um so die Flut der
Anträge zu reduzieren. Dies ist in diesem Jahr leider nicht erfolgt. Im Gegenteil: die
Verwaltung, sprich einzelne Ämter und sogar die Verwaltungsspitze, haben nach der
Haushaltseinbringung noch Positionen nachgereicht, die in den HHpLan
aufgenommen werden sollen. Dies hat nicht wirklich zur Klarheit geführt, zumal es
Positionen gab, die doppelt beantragt wurden!
 IM VMH (HH 2. 0600 9350) waren 15.000 € veranschlagt und nochmals 7.000
€ nachgefordert für PC und ähnliches für die Verwaltung.
Wir beantragen diese Position um die Hälfte auf 11.000 € zu kürzen.
 Keine Kürzungen hingegen würden wir bei der Sanierung der
Obdachlosenunterkünfte (1100.5000) mittragen. Diese Maßnahmen, die 2010
begonnen wurden, sind dringend nötig. Die viel zitierte soziale Schere geht
zunehmend auseinander und es ist Keinem zu wünschen in finanzielle Not zu
geraten. Wie schnell dies jedoch sein kann, muss uns bewusst sein und es
liegt dann auch in der Verantwortung einer Kommune, für Menschen, die in
eine soziale Notlage geraten sind, menschenwürdigen Wohnraum bereit
zustellen.
 Dazu gehört auch die Bereitstellung für Mittel für Opfer häuslicher Gewalt (1.
1100 7010); die freiwillige Ausgaben in Höhe von 1.200 € sind gut investierte
Gelder, und wir bedauern den Wegfall der Zuschüsse des europäischen
Sozialfond, denn diese Einrichtung bietet Frauen und Mädchen Unterstützung
und ggf. Schutz in Notlagen.
 Die Budgetierung für Ausstattung, Zweckausgaben Lehr- und Lernmittel bei
den Schulen war eine gute Entscheidung und hat sich bewährt. Die Erhöhung
des Schachkostenbeitrags (SKB), also die Mittelzuweisung vom Land, ist
erfreulich und wird den Schulen in einem höheren Budget weitergereicht.
Noch erfreulicher die erhöhten Zuweisungen vom Land für die Betreuung der
Bis-3-Jährigen (nach §29 c Finanzausgleichsgesetz BW = FAG-BW). Mit dem
zwischen Land und den kommunalen Landesverbänden geschlossene "Pakt
mit den Kommunen für Familien mit Kindern", wurde ein wesentliches
Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zur Unterstützung junger Familien
eingelöst. Für Steinheim ergibt sich in 2012 eine Mehreinnahme von ca.
133.000 €, in 2013 ist sogar noch ein höherer Betrag zu erwarten. Und ab
2014 werden dann 68% der tatsächlich entstehenden Betriebskosten vom
Land übernommen
Musste in den Vorjahren an dieser Stelle immer die fehlende Kofinanzierung
der damaligen Landesregierung angeprangert werden, freue ich mich, dass
die neue Landesregierung hier rasch Fakten geschaffen und ihre Zusagen
vom Wahlkampf umgesetzt hat. Dieses eingelöste Versprechen ist ein
finanzieller Gewinn für die Kommunen und ein ideeller Gewinn für die
Menschen: Denn:
Nur durch Förderung der Kinder schon vor dem Grundschulalter haben auch
sozial Schwächere eine Chance auf einen qualifizierten Bildungsabschluss
und eine eigenständige Zukunft ohne Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln
(Hartz IV).
 Und die neue Landesregierung fördert nicht nur die Kindergärten. Wir können
(im Einzelplan 2150/2211) Einnahmen für die Schulsozialarbeit in Höhe von
20.000€ verbuchen. Dies ist 1/3 der anfallenden Kosten. Hier geht es um
akute Hilfen, Beratung und Unterstützung bei sozialen Benachteiligungen oder
Entwicklungskrisen von Kindern, um Integration und Prävention-, Themen, die
der SPD immer ein Anliegen waren und bleiben werden. Wir haben schon vor
Jahren die Schulsozialarbeit in Steinheim in weiser Voraussicht begonnen,
nun zieht das Land nach und unterstützt auch hier die Kommunen.
Zurück zu den Schulen und Kindergärten:
 Die Fassadensanierung im SI der Grundschule ist konsequent und rundet die
begonnenen Sanierungsarbeiten ab. Wir tragen daher die 435.000 €
grundsätzlich mit, da die Maßnahme aus energetischer Sicht sinnvoll ist. Wir
bitten aber zu prüfen, ob bei dieser hohen Summe nicht doch eine Chance auf
Förderung/Kofinanzierung gegeben ist.
 Die – nun leider auch noch gestiegenen – Ausgaben für die Sanierung der
Uhlandschule in Höhe von knapp 200.000 € sind durch die vereinbarte
Beteiligung festgelegt und müssen somit getragen werden. Es ist aber gut,
dass sich auch für Steinheimer Schüler ggf. die Möglichkeit bietet, auf dieser
Schule adäquate Förderung zu erhalten.
 Verlässliche Grundschule: Betreuungsangebot wurde ausgeweitet, somit
wurde unserem Antrag aus den Vorjahren auf eine Verbesserung des
Angebots Rechnung getragen.
 Jugendhaus für die Zweckmittel beantragen wir wie im Vorjahr: Förderung
abhängig von Eigenleistung zu machen.
 Zum Kindergarten Höpfigheim (2.4633.9400): dass die Außenanlagen
überarbeitet werden müssen, davon haben wir uns vor Ort ein Bild gemacht.
Die angesetzten 100.000 € erscheinen uns zu hoch. Wir erwarten von der
Verwaltung in 2012 die Erstellung einer Konzeption und tragen hierfür 10.000
€ in 2012 mit; die Kosten für die Umsetzung sind dann in 2013/14 einzustellen.
 Und damit sind wir beim Kindergarten in Kleinbottwar (4643), einem
Schwerpunktthema für die kommenden Jahre.
Nachdem die Geruchsproblematik im Kindergarten zwar etwas eingedämmt
werden konnte, ist der weitere Bestand dieses Kindergartens für uns nicht
weiter akzeptabel. Wir haben schon vor 1 Jahr gefordert, dass dringend
mögliche neue Standorte untersucht werden müssen.
Dies ist zwischenzeitlich auch erfolgt. Es gibt Varianten für neue Standorte,
die unter dem Aspekt „Bildungshaus“, also der Kooperation von Grundschule
und Kindergarten, Standorte in der Nähe der Schule/Sporthalle darstellen.
Daher beantragen wir, wie vom Bauamt vorgeschlagen, Mittel in Höhe von
30.000 € in den HH (6100.9420) einzustellen, um die Konzeption
voranzutreiben
Für eventuell erforderlichen Grunderwerb beantragen wir Mittel einzustellen;
Gegebenenfalls können dann auch noch Mittel aus der Veräußerung des
jetzigen Kindergartengeländes erwirtschaftet werden.
Die im Investitionsplan angesetzte Planungsrate ist somit richtig und muss
sicherlich noch erhöht werden.
 Noch weiter oben auf der „To-Do-Liste“, und das hat die von uns im letzten
Jahr geforderte und zwischenzeitlich bei einer Klausur erstellte Prioritätenliste
klar erbracht, steht jedoch die Fortentwicklung des Schulzentrums (Grund-,
Haupt-, Werkreal- und Realschule), der sog. Campus, zu dem auch die
Blankensteinhalle gehört.
Hauptthemen sind hier der Bau einer Mensa und energetische Maßnahmen.
Für die Entwicklung der Ganztagesbetreuung an den Schulen ist das Angebot
„Mensa“ von großer Bedeutung: ausgewogene und gesunde Ernährung und
die Vermittlung einer Esskultur auf der einen Seite und das soziale
Miteinander und die Förderung des Gemeinschaftsgefühls auf der anderen
Seite.
Zu erwähnen an dieser Stelle ist, dass sich über die Jahre unser Schulsystem
weiter verändern wird. Die Ganztagesbetreuung muss sich ausweiten, um alle
Kinder – auch in sozialen Themen- besser zu fördern und berufstätige Eltern
zu entlasten
Im Übrigen wäre Steinheim sicher gut beraten, sich in absehbarer Zeit mit dem
Thema Gemeinschaftsschule zu beschäftigen
Und es gilt nicht nur die 50.000 für die Konzeption einzustellen (HH 6100
9410), sondern - und das ist unser Antrag- die ermittelten Kosten dann für die
Jahre 2013 ff in den Investitionshaushalt aufzunehmen.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für das beauftragte Energiekonzept
Campus (HH 1.7672.6360) und den sich daraus ergebenden Kosten. Auch
hier sind Ansätze in das Investitionsprogramm aufzunehmen.
Weitere Haushaltsstellen, bzw. Anträge:
 (HH 4980): Es ist erfreulich, dass SteinheimerInnen immer wieder bei
verschiedenen Anlässen Geldmittel für „Bürger helfen Bürgern“ spenden. Es
zeigt die vorhandene Bereitschaft von Menschen, sich für andere finanziell zu
engagieren.
Die Stadt selbst stellt regelmäßig in den Sozialfond 5.000 € ein, Geld das
hauptsächlich für Mensaessen bedürftiger Kinder eingesetzt wird.
Im vergangenen Jahr wurde der Stadt, wie anderen Kommunen auch, seitens
einer Sparkasse ein Angebot für die Etablierung bzw. Anfinanzierung einer
Bürgerstiftung gemacht. Die Stadtverwaltung hat das Angebot und die
Grundlagenfinanzierung hierfür abgelehnt!?!
Wir fordern die Verwaltung auf, diesen Kontakt wieder aufzunehmen und die
Voraussetzungen für die Gründung einer Bürgerstiftung zu schaffen.
Wir sind sicher, dass sich die Bürgerschaft gerne und engagiert einbringen
wird und stellen daher den Antrag auf die Gründung einer Bürgerstiftung.
Den erforderlich finanziellen Grundstock sind wir bereit mitzutragen.
 (HH 5500): Förderung Sport:
• Ein klares Ja weiterhin die Sportförderung mit 9 €/Jugendlichem
beizubehalten.
• Ein Ja auch für die zusätzlichen Mittel für die Sanierungsmaßnahmen
im Judozentrum. Ich denke es war noch nie eine Frage im Gremium, ob
wir einen Verein unterstützen wollen; es geht lediglich immer um
Gleichbehandlung und das Vorhandensein der nötigen Mittel.
• Und noch der Hinweis, dass für die neue Abwicklung des Bottwartal-
Marathons Mittel in den Haushalt eingestellt werden müssen (event. nur
innere Verrechnungen).
 Unter dem Stichwort „Versorgungsunternehmen“ (HH 1.8170) sind im
Erläuterungstext Beratungskosten eingestellt. Diese sind unverzichtbar, weil
wir weiterhin fachliche Beratung benötig werden.
 Es gibt auch Sparpotenziale:
• (HH 1.5800) Die Erweiterung des GIS –Systems für ein
Grünflächenkataster ( 10.000 €) kann sicher noch warten, zumindest bis
die neuen Mitarbeiter im Bauamt sich der Thematik in Ruhe angenommen
haben
• (HH 1.6900) eine weitere Aufgabe des Bauamts, die Neuberechnung
der Erweiterung Hochwasserrückhalt Wehrbachsee kann in 2012 auch
nicht durchgeführt werden; 13.000€ sind daher zu streichen
• (HH 2.7700) das Fahrzeug für den Bauhof wurde – im Vorgriff auf den
Haushalt und ohne Absprache – schon in 2011 erworben. Dies entlastet
den Haushalt 2012 auch um 12.000 €
• (HH 2.7600) Die Grundsanierung der Straßenbeleuchtung ist
abgeschlossen. Die Ausgaben in Höhe von 40.000 € sind nicht erforderlich
und können gestrichen werden.
• (HH 2.7673) Die neuen Stühle und Tische für den Bürgersaal fallen für
uns unter das Stichwort „Wunschkonzert“ und können zurückgestellt oder
mit einem Sperrvermerk ( abhängig von der Haushaltssituation nach
Angebotseinholung) versehen werden: Mögliche Einsparung: 75.000 €.
• An Stelle des doppelt beantragten Beamers stellen wir den Antrag ein
Angebot für eine neue Lautsprecheranlage für Veranstaltungen
(Marktplatzfest, Marathon, Feuerzangenbowle) einzuholen.
• Ein Streichposten ist die nachgereichte HH-Stelle (1.3000.6380)
Städtepartnerschaft Sárvár: Diese kann auf die Hälfte reduziert werden:
Einsparung 2.500 €: Hier darf nicht gelten sich stets mit mehr überbieten
zu müssen.
• Und hätten sich Freie Wähler und CDU nicht im Kreistag ein kleines
Machtduell geliefert, wäre die Kreisumlage wohl ein 1/2 % niedriger
ausgefallen.
 Melchior-Jägerhalle: die Hallensanierung und der Foyer-/Küchenanbau sind
mit insgesamt fast 1.5 Mio. € veranschlagt: Wir tragen auch die inzwischen
beschlossenen, höheren Kosten für eine Cateringküche mit und bitten um
entsprechende Einstellungen im Investitionsplan. Dieser Anbau bringt für
Schule, Kindergarten und die Vereine von Höpfigheim die nächsten Jahre eine
erhebliche Verbesserung der Kapazität und Hallennutzungsmöglichkeiten.
 Friedhof Steinheim (HH 7511) nach dem Erwerb eines geeigneten
Grundstücks sollte nun vehement die Planung und Anlage des
Erweiterungsbereiches angepackt werden. Wir beantragen, hierfür einen
Kostenansatz einzustellen (Vorschlag: 20.000 €)
 Hochwasserschutz Bottwartal (HH 6910). Durch die Systematik, keine
Haushaltsreste zu bilden, binden wir mit der jährlichen Zurverfügungstellung
der Haushaltsmittel immer sehr viel Geld. Nach meinen Unterlagen waren in
2011 400.000 € eingestellt, lediglich ca. 220000 € sind benötigt worden. Das
ist ungünstig für die Verwendung von anderen Haushaltsmitteln im Jahr,
günstig natürlich für das Rechnungsergebnis.
 Feuerschutz/öffentliche Gebäude (HH 1300 5000): da wir die Sanierung des
Eingangselements schon im HH 2011 beantragt hatten, tragen wir dies in
diesem Jahr natürlich mit. Zu hoffen bleibt, dass die Maßnahme durch die
Verzögerung nicht noch teurer wurde.
Auch die Budgetierung ohne Einsätze, Übungen Brandfälle (6050) ist sinnvoll.
Und an dieser Stelle eine Bitte – um nicht zu sagen eine Forderung an die
Verwaltung: tun sie alles, um den Verwaltungsaufwand der Feuerwehr zu
reduzieren. Sicherlich kann man auch z. B. seitens der Kämmerei die
Feuerwehr personell irgendwie entlasten (z. B Schreibkraft)!
 Wellarium(UA 5710): die notwendigen Investitionen für Technik und Sanierung
sind in diesem Jahr mit 360.000 € veranschlagt. Weitere Ausgaben, die mit
460.000 € in der Finanzplanung eingestellt sind, müssen auf ihre finanzielle
Machbarkeit überprüft werden. Ziel sollte auf alle Fälle der Erhalt und die
Verbesserung der Attraktivität unseres Freibades sein.
 Feldwegeunterhaltung (UA 7850) Im VWH und VMH sind in diesem Jahr
insgesamt 95.000 € als Ausgaben für den Feldwegeunterhalt eingestellt,
denen ggf. 28.000 € Fördermittel gegenüberstehen. Wenn das
Konjunkturprogramm „Entwicklung ländlicher Raum“ nicht greift, tragen wir
auch nur die Mittel aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 25.000 € mit.
Dieses Förderprogramm bestätigt uns, was wir schon über die letzten Jahre
kritisiert haben: Unsere einfach ausgebauten Feldwege sind nicht auf das
schwere Gerät der heutigen Landwirtschaft ausgerichtet
 Kult-X, Musikschule, Museen, Stadtbücherei sind wesentliche Teile das
kulturellen Angebots der Stadt und auf einem guten Weg. Es sind zwar
Freiwilligkeitsleistungen, die wir aber unbedingt zum Wohle unserer Stadt
weiter in dieser Form fördern wollen, um unsere Stadt und das Gemeinwesen
attraktiv zu halten! Besonders die neuen Impulse im Urmenschmuseum sind
ein Highlight in Steinheim.
 Die Verbesserung der Breitbandversorgung (HH 2.8400) wurde mit 180.000€
Ausgaben eingestellt, denen Fördermittel in Höhe von 60.000 €
gegenüberstehen. Eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur ist
sicherlich ein wesentlicher Standortsfaktor, gerade auch im ländlichen Raum.
Das hat auch die neue Landesregierung so gesehen und mit Beschluss vom
8. November 2011 die Rahmenbedingungen verbessert und die Beihilfen
verdoppelt. Aber nicht nur die eigentliche Förderung wurde verbessert,
sondern landkreisweite und interkommunale Zusammenarbeit wird belohnteine
Anregung die seitens der SPD/FB-Gemeinderatsfraktion bereits bei der
Diskussion letzten Jahres eingebracht, aber leider abgeschmettert wurde.
Daher ergeht nochmals der Prüfungsauftrag an die Verwaltung die
Konditionen für Steinheim und mögliche Partner zu sondieren
Meine sehr geehrte Damen und Herren,
soweit die Zusammenstellung der Anträge der SPD/FB Fraktion.
Wie dargestellt, können wir momentan die finanzielle Grundausstattung unseres
Vermögenshaushalts etwas entspannter sehen. Aber es muss wiederholt darauf
hingewiesen werden, dass sich die allgemeine politische Finanzlage äußerst
unsicher darstellt. Finanzzuweisungen oder höhere Steuereinnahmen, auf die wir
angewiesen sind, können rasch wegbrechen.
Es bleibt daher oberstes Gebot, sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren
und die weitere Haushaltskonsolidierung nicht aus den Augen zu lassen.
Ich betone dies an dieser Stelle mit Blick auf das Investitionsprogramm:
Dort fehlen m. E. neben den genannten Aufgaben z. B. auch Mittel für den
Digitalfunk der Feuerwehr (rd. 50.000 €) in 2013 ff.
Mittel für das Bürgerbüro hingegen sind mit 450.000 € eingestellt! Nach dem Fiasko
in der Gemeinderatssitzung vom 24.01.2012 sind diese Mittel anderweitig einsetzbar,
da sich in absehbarer Zeit keine so günstige Möglichkeit mehr bieten wird, wie die
anteilige Nutzung des Kroneareals.
Unser Fazit:
• Wir fordern die Verwaltung auf, die wichtigsten Themen - und das sind für die
SPD/FB-Fraktion die Entwicklung unseres „Campus“, also dem Schul- und
Hallenbereich in Steinheim, und des Kindergartens in Kleinbottwar mit Power
und unter Beteilung aller Ämter anzugehen, um Steinheim für unsere Bürger
attraktiv zu halten.
• Und an den weiteren Themen der Klausur wie Innenstadtentwicklung,
Einzelhandelsentwicklung / Stadtmarketing aktiv dran zu bleiben.
• Wir müssen die Abwicklung dieser Aufgaben terminlich eintakten und diese
ideenreich und engagiert angehen
• Besonders möchte ich nochmals an das Thema Demographie erinnern.
Leider war unsere Bewerbung für ein Seminar aus dem Programm des
Ministeriums erfolglos. Ich bitte die Verwaltung hier andere Möglichkeiten zu
suchen.
• Wir müssen für unsere Projekte alle möglichen Fördermittel ausschöpfen,
eventuell Sponsoren begeistern und sogenanntes fundraising betreiben,
• Und gerade das Thema Bebauung Kroneareal hat gezeigt: Wir brauchen
Visionen, Ideen und Kreativität UND: wir müssen die Bürger, Vereine und
Organisationen mitnehmen und einbeziehen.
• Die Aufgaben der Zukunft sind nur durch eine zielorientierte Zusammenarbeit
zwischen Verwaltung und Gemeinderat zu bewältigen.
Das konstruktive Miteinander der Fraktionen ist beschädigt. Ich hoffe trotzdem
auf eine effektive Zusammenarbeit im Sinne der Sache Steinheims.
• Und ich baue auf das Verständnis der Bürger, gerade dann wenn
Entscheidungen getroffen werden, die den Einzelnen subjektiv nicht zufrieden
stellen.
Die SPD/FB Fraktion bittet um Zustimmung zu den von uns gestellten Anträgen
Die Zustimmung zum Verwaltungs- und Vermögenshaushalt werden wir von der
Beratung der eingebrachten Anträge der Fraktionen abhängig machen.
Wie immer gilt unser Dank:
- der Verwaltung, ganz besonders Herrn Stadtkämmerer Pauleit,
- den Gemeinderatskolleginnen und Kollegen
- und den Bürgern und Zuhörern für ihr Interesse.

Mit dem Dank für Ihre Aufmerksamkeit schließe ich mit dem obligatorischen Zitat von
Ludwig Rosenberger (deutscher Gewerkschafter 29.10.1903- 23.10.1977), „ Man ist
schlecht beraten, wenn man nur mit Leuten zusammenarbeitet, die nie
widersprechen“.
Regina Traub