Bericht vom September-Treffen

Veröffentlicht am 15.09.2008 in AG 60plus

Friedmar Sonntag zur Lage der SPD am 1. September

Am 1. September traf sich die Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus erstmals nach der Sommerpause.
Friedmar Sonntag, Mitglied des Ortsvereinsvorstands, sprach zur Lage der SPD und diskutierte mit den Anwesenden dieses Thema und die Bundespolitik. An diesem Montag waren die Ereig-nisse des folgenden Sonntags noch nicht abzusehen.

Anlässlich der 100jährigen Bestehens des Steinheimer SPD-Ortsvereins, das in diesem Herbst ge-feiert werden kann, erinnerte Friedmar Sonntag an die wechselvolle Geschichte der SPD. Die erste größere Abspaltung begann 1916 wegen der Billigung der Kriegskredite durch die SPD - Reich-tagsfraktion, es wurde die USPD gegründet, die sich allerdings bereits 1922 wieder mit der SPD vereinigte. Nach der Revolution 1918 verließen Mitglieder die Partei und gründeten die KPD. Mitte der 1970er Jahre entstanden die GRÜNEN, denen sich auch bisherige SPD-Mitglieder anschlos-sen, die den damaligen ökologischen Kurs der SPD ablehnten. 2005 wurde die WASG gegründet, welche sich 2007 mit der PDS zur Partei Die Linke vereinigte.

Friedmar Sonntag wies auf sein distanziertes Verhältnis aus eigenem Erleben zu dieser Partei hin.
Er vertrat die Auffassung, eine Zusammenarbeit in den Ländern nicht von vornherein auszuschlie-ßen. Im Bund ist jedoch eine Zusammenarbeit nicht möglich, solange die Linkspartei ihre Haltung zu Europa und zur Außenpolitik nicht ändert. Die SPD sollte sich vor Wahlen nicht auf Koalitionen festlegen, sondern sich bemühen, mit ihrem Wahlprogramm gute Ergebnisse zu erzielen. Erst da-nach sollte sie Partner suchen, mit denen sie möglichst viele Forderungen ihres eigenen Pro-gramms verwirklichen kann. Von den Konservativen braucht sie sich nicht vorschreiben lassen, mit wem sie Regierungsmehrheiten sucht. In der lebhaften Diskussion wies Friedmar Sonntag darauf-hin, dass Bundeswehrsoldaten mit einem UN-Mandat in Afghanistan stehen. Weitere Diskussions-themen: Agenda 2010, die Mindestlohn-Debatte, Georgien, die Olympiade in China, Globalisierung und Türkei.
Horst Löbner